Eine zunehmende Zahl von wissenschaftlichen Publikationen deutet darauf hin, dass gezielte Interventionen die Persönlichkeitsstruktur effektiv verändern können. Darunter sind viele Techniken, du in einer NLP Ausbildung lernst.
Es gibt verschiedene Methoden, die Persönlichkeit zu definieren. Eine der bekanntesten und am meisten erforschten psychologischen Modelle ist das Five-Factor-Model (FFM) von Costa & McCrae (1992). Das FFM, auch bekannt als das Big-Five-Modell, beschreibt die Persönlichkeit anhand von fünf Dimensionen: Neurotizismus, Extraversion, Offenheit, Verträglichkeit und Gewissenhaftigkeit. In diesem Artikel wird die Evidenz aus mehreren Schlüsselstudien diskutiert. Diese zeigen, dass gezielte Interventionen signifikante Veränderungen in den Persönlichkeitsdimensionen hervorrufen können.
Die Grundlagen des Five-Factor-Modells (FFM)
Das FFM ist ein weit verbreitetes Modell in der Persönlichkeitspsychologie. Es beschreibt die Persönlichkeit als eine Kombination aus fünf Hauptdimensionen:
- Neurotizismus: Neigung zu emotionaler Instabilität und negativen Emotionen.
- Extraversion: Tendenz zu Geselligkeit, Energie und positiven Emotionen.
- Offenheit für Erfahrungen: Interesse an neuen Erfahrungen, Kreativität und intellektueller Neugier.
- Verträglichkeit: Neigung zu Altruismus, Mitgefühl und Zusammenarbeit.
- Gewissenhaftigkeit: Disziplin, Organisation und Zielstrebigkeit.
Traditionell wurde die Persönlichkeit als stabil über die Lebensspanne hinweg betrachtet. Doch aktuelle Forschungen legen nahe, dass Persönlichkeitsmerkmale durch gezielte Interventionen verändert werden können.
1. Evidenz für Persönlichkeitsveränderung durch Interventionen
Die erste Studie, die diese Möglichkeit untersucht, wurde von Franks et al. (2009) durchgeführt. Sie zeigten, dass gezielte Interventionen zur Verbesserung des Selbstwirksamkeitsempfindens bei chronischen Krankheiten signifikante Veränderungen in den FFM-Dimensionen hervorrufen können, insbesondere bei Individuen mit hoher Neurotizismus und niedrigen Werten in Extraversion, Offenheit, Verträglichkeit und Gewissenhaftigkeit. Diese Forschung legt nahe, dass Veränderungen in der Persönlichkeitsstruktur möglich sind, insbesondere in einem Kontext, der das Selbstmanagement von Gesundheitsproblemen fördert.
Eine weitere wichtige Studie von Martin et al. (2014) untersuchte die Wirkung von Coaching auf die gezielte Persönlichkeitsveränderung. Die Forscher stellten fest, dass Teilnehmer, die gezielt an bestimmten Persönlichkeitsfacetten arbeiteten, signifikante Veränderungen in den FFM-Dimensionen zeigten. Diese Ergebnisse bestätigen, dass individuelle Coaching-Interventionen wirksam sein können, um spezifische Persönlichkeitsmerkmale zu verändern.
2. Positive Psychologie und Persönlichkeitsveränderung
Barnes und Mongrain (2020) untersuchten, wie Positive Psychologie-Interventionen Depressionen und subjektives Wohlbefinden beeinflussen und fanden heraus, dass diese Interventionen auch Veränderungen in den Persönlichkeitsdimensionen des FFM hervorrufen können. Ihre Studie stützt die Idee, dass gezielte psychologische Interventionen nicht nur das emotionale Wohlbefinden verbessern, sondern auch tiefgreifende Veränderungen in der Persönlichkeitsstruktur bewirken können.
3. Die Rolle der Achtsamkeit
Achtsamkeitspraktiken haben sich ebenfalls als effektive Methode zur Persönlichkeitsveränderung erwiesen. Ortet et al. (2020) zeigten, dass Achtsamkeitsinterventionen signifikante Veränderungen in den FFM-Dimensionen, insbesondere in der emotionalen Stabilität und Extraversion, bewirken können. Diese Studie hebt hervor, wie Achtsamkeit dazu beitragen kann, tief verwurzelte Persönlichkeitsmerkmale zu verändern und das subjektive Wohlbefinden zu steigern.
4. Externe Faktoren und Persönlichkeitsveränderung
Interessanterweise können auch externe Faktoren zu Persönlichkeitsveränderungen führen. Eine Studie von Sutin et al. (2020) zeigte, dass die COVID-19-Pandemie zu Veränderungen in den FFM-Dimensionen führte. Die Forscher stellten fest, dass Neurotizismus während der akuten Phase der Pandemie abnahm, was darauf hindeutet, dass auch außergewöhnliche Lebensereignisse signifikante Auswirkungen auf die Persönlichkeit haben können.
5. Der Einfluss von Traumata
Eine bemerkenswerte Studie von Khudari et al. (2024) untersuchte die Persönlichkeitsveränderungen bei World Trade Center-Rettern über einen Zeitraum von vier Jahren. Die Ergebnisse zeigten signifikante Veränderungen in Persönlichkeitsdimensionen wie Ästhetische Sensibilität, Kreative Vorstellungskraft und Empathie. Diese Studie unterstreicht, wie Traumata und extremen Lebensereignisse zu tiefgreifenden Veränderungen in der Persönlichkeitsstruktur führen können.
6. Psychedelika und Persönlichkeitsveränderung
Ein weiteres interessantes Forschungsfeld ist die Untersuchung der Auswirkungen von psychedelischen Substanzen auf die Persönlichkeit. Weiss et al. (2021) fanden heraus, dass der Einsatz von Psychedelika wie Psilocybin signifikante Veränderungen in den FFM-Dimensionen hervorrufen kann, insbesondere eine Verringerung des Neurotizismus und eine Erhöhung der Verträglichkeit. Diese Ergebnisse legen nahe, dass auch biochemische Interventionen das Potenzial haben, Persönlichkeitsmerkmale zu verändern.
7. Persönlichkeitsveränderung und Verhalten
Die Studie von Brunborg et al. (2016) zeigt, dass Persönlichkeitsmerkmale wie Neurotizismus, Gewissenhaftigkeit und Verträglichkeit in Zusammenhang mit problematischem Verhalten wie Spielsucht stehen und durch gezielte Interventionen verändert werden können. Diese Forschung unterstreicht die Bedeutung von Persönlichkeitsveränderungen zur Verbesserung problematischer Verhaltensweisen.
8. Langfristige Implikationen und Perspektiven
Langfristige Persönlichkeitsveränderungen können tiefgreifende Auswirkungen auf das Leben eines Individuums haben. Die Studien, die in diesem Artikel diskutiert wurden, zeigen, dass gezielte Interventionen, wie wir sie in unseren NLP Ausbildungen unterrichten (Coaching, positive Psychologie, Achtsamkeit), aber auch äussere Erfahrungen oder der Einsatz von Psychedelika, signifikante Veränderungen in den fünf Dimensionen des FFM bewirken können.
Diese Veränderungen können nicht nur das subjektive Wohlbefinden steigern, sondern auch die Fähigkeit eines Individuums verbessern, mit den Herausforderungen des Lebens umzugehen und erfüllendere Beziehungen zu führen.
Fazit
Die Idee, dass die Persönlichkeit statisch ist, wird zunehmend durch Forschung widerlegt, die zeigt, dass Persönlichkeitsveränderungen durch gezielte Interventionen möglich sind. Ob durch psychologische, verhaltensbezogene oder biochemische Ansätze, die Möglichkeit, tiefgreifende und nachhaltige Veränderungen in den Persönlichkeitsmerkmalen vorzunehmen, eröffnet neue Wege für das persönliche Wachstum. Die hier diskutierten Studien liefern überzeugende Beweise dafür, dass Persönlichkeitsveränderung nicht nur möglich, sondern auch in einer Vielzahl von Kontexten erreichbar ist.
Mit NLP erlernst du eine Methode, die seit den letzten 50 Jahren Millionen von Menschen geholfen hat, ihre Persönlichkeit positiv zu verändern, alte Muster loszulassen und dadurch ihre Welt sehr viel besser zu machen. Neu ist, dass nun auch die wissenschaftliche Forschung bestätigt: Ja, du kannst besser werden.
Quellen
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Barnes, C., & Mongrain, M. (2020). A three-factor model of personality predicts changes in depression and subjective well-being following positive psychology interventions. *Journal of Positive Psychology, 15*(4), 514-524. https://doi.org/10.1080/17439760.2019.1651891
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